Tazegül und Lopez enttäuscht von neuem Taekwondo-Stil

Anlässlich der Taekwondo-WM in Muju (Südkorea) führten die Portale MasTKD.com, WTKMedia.com, TKTimes.com und WTU.kr ein Interview mit Servet Tazegül und Steven López, zur Qualität der WM und dem aktuellen Wettkampf-Stil. Wir haben Teile des geführten Interviews für Euch übersetzt.

Quelle: Mastkd.com

López: Die Philosophie pro objektiverer Ergebnisse, welche der Weltverband über die Einführung elektronischer Westen und Kopfschutz verfolgt, hat der Sport stetig verändert. Dieser Umstand verursacht bei den Athleten große Schwierigkeiten, sich auf die ständigen Änderungen der Regeln anzupassen. Ich persönlich ziehe dass gute alte Taekwondo vor, mit dem ich die Wettkämpfe im Jahr 1999 begann. Wo man jemanden kräftig und wirkungsvoll treffen musste um zu punkten. Hier (in Muju, die Red.) habe ich harte Kopftreffer beobachtet ohne das gepunktet wurde und anders herum sanfte Berührungen, die zu Punkten führten. Es bedarf aus meiner Sicht einer gewissen Optimierung.

Tazegül: Ich habe bereits mit dem manuellen System kämpft. Jetzt sehen wir viele einfache Punkte und die meisten Athleten verwenden nur ein oder zwei Techniken. Das Niveau sinkt. Auch gibt es eine ständige Veränderung von Regeln, mit viel zu kurzen Zeiträumen für die Athleten um sich darauf neu einzustellen. Die Anpassung ist unter den derzeitigen Bedingungen wirklich schwierig. In Burnaby vor sechs Monaten haben wir trainiert, nur bestimmte Techniken zu verwenden. Und plötzlich änderte sich alles. Es ist unmöglich, sich in so kurzer Zeit darauf einzustellen.

López: Das Taekwondo verändert sich und entwickelt sich immer weiter. Die eingeführten Regeln sollen dazu dienen den Sport objektiver zu gestalten. Mit der Einführung des elektronischen Schutzes wurden gewisse Fortschritte erzielt. Nun sind aber die Kämpfer extrem groß und agieren viel mit dem vorderen Bein. Aber als Sportler bevorzuge ich Doppel / Dreifach Tritte, Dynamik, Geschwindigkeit … aber das sind halt jetzt die Regeln, wenn wir gewinnen wollen. Dennoch werden Sie bei mir nie „Pseudokicks“ sehen, ich bevorzuge die Dynamik. Eine leichte Berührung mit den Fingern? Ich mag das nicht.

Tazegül: Viele Kämpfer sind erfolgreich, weil bzw. obwohl sie keine „High-Level“-Techniken verwenden. Sogenannte semi-Kontakt Kämpfer sind inzwischen am erfolgreichsten und viele Techniken gehen verloren. Meiner Meinung nach sollten das elektronische mit dem manuellen System kombiniert werden. Manchmal versteht niemand wie die Punkte zustande kommen. Ich fühle nicht wirklich einen Kontakt an meinem Kopf aber der Gegner bekommt 6 Punkte. Auch bei „Pseudokicks“ … der Kampfleiter sollte in der Lage sein, diese Punkte zu stornieren. Niemand mag diese Art von Taekwondo. Ich bin es leid, die Zuschauer langweilen sich, meine Familie hat genug davon. Wir müssen wieder zu Taekwondo-Techniken zurückkehren, die mit beiden Systemen kompatibel sind (elektronisch und manuell).

Steven Lopez (USA, Jahrgang 1978):

  • 38 Jahre alt, erfolgreichster Athlet in der Historie des Taekwondo-Sports
  • Goldmedaille in Sydney 2000 und Athen 2004, Bronzemedaille in Peking 2008.
  • 9 Teilnahmen an Taekwondo-Weltmeisterschaften, davon 5 mal die Goldmedaille.

Servet Tazegül (Türkei Jahrgang 1988):

  • 28 Jahre, gilt weltweit als einer der technisch besten Taekwondo-Kämpfer
  • Goldmedaille in London 2012 und Bronzemedaille in Peking 2008
  • Zweifacher WeltmeisterWeltmeister

    Anmerkung: Da Interviews mit fremsprachigen Medien nie den exakten Wortlaut wiedergeben, versteht sich unsere Übersetzung unter Vorbehalt.

Autor: Der Jo

Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. (Albert EInstein)