Vorsicht mit ETU-Lizenzen oder das Geld ist futsch

Nachdem die griechischen Behörden der ETU bescheinigt haben, dass es sich bei den nach den Trainerfortbildungen erteilten „ETU-Lizenzen“ letztlich um Spaßpapiere in junk-bonds-Qualität handelt, deren Wert sich in dem Heizwert des Papieres zum Anzünden eines Grills erschöpft, sollten alle Freunde des Taekwondo Sports hellhörig werden.

Befremdlich ist auch das von der ETU praktizierte Inkasso über eine Kreditinstitut in den Niederlanden für einen Kurs in Griechenland. Böse ist derjenige, der dabei an eine mögliche Steueroptimierung der ETU denkt.

Wie die ETU mit gutgläubigen Sportlern / Trainern / Coaches des Taekwondo Sportes umgeht, um nicht das Verb „abzocken“ zu bemühen,  ist im wahrsten Sinne der Abgabenordnung  „gemein“ und zu nichts „nützig“. Alle Interessenten an einem ETU-Seminar sollten zukünftig von einer Vorkasse absehen und/oder nur dann bezahlen, wenn belastbar feststeht, dass die erlangten „Lizenzen“ auch ihr Geld wert sind. Allein auf präsidiales Gerede zu hören, grenzt an Selbstschädigung.

Das von den Teilnehmern bezahlte Geld dürfte auf nimmer Wiedersehn verloren sein; metaphorisch ausgedrückt: praktisch wie in einem interstellaren „Schwarzen Loch“ verschwunden. Die Bank in den Niederlanden kann man nicht auf Rückzahlung verklagen. Das Zivil-Rechtssystem in Griechenland wird gerade vom Mittelalter in die Neuzeit katapultiert. Mit Prozesslaufzeiten von 6 bis 10 Jahren ist durchaus zu rechnen, wenn es schnell geht, natürlich nur für die erste Instanz. Übrigens: die Gerichtssprache ist Griechisch.

Blickt man ein wenig hinter die Fassaden, so beruht die ETU-Geldmaschine auf von ihr erfundene entgeltliche Lizenzen als Voraussetzung für die Teilnahme an Sportveranstaltungen. Ideengeber dieses ETU-Lizenzsystems ist wohl der derzeitige Kassierer der ETU, vermutlich ein gläubiger Mann. Er hat sich wohl das Buch der Bücher zu eigen gemacht, in dem sinngemäß zu lesen ist: „Lasst Manna vom Himmel regnen.“ In die Moderne übersetzt bedeutet das:  Lasst Geld regnen, direkt in das Portemonnaie der ETU, vorzugsweise Bargeld.

Diese, auf dem ersten Blick begnadet anmutende Idee könnte sich nach der behördlichen Entscheidung in Griechenland als gleichermaßen schillernde wie äußerst sensible Seifenblase entpuppen. Ergibt sich die Gelegenheit,  dieses Lizenzsystem einmal auf den Prüfstand des (Vereins-)Rechts, insbesondere des deutschen Rechts zu stellen, erscheint die Prognose, dass dessen Halbwertszeit kaum länger ist als dasjenige von Lutschbonbons, zum Greifen nahe.

Ein jeder ist aufgerufen, sich gegen die Geldschneiderei der ETU zu wehren, wo immer es geht.

Übrigens: die bisherigen Teilnehmer der Formel 1 überlegten sich auch, auszusteigen und eine Alternativveranstaltung ins Leben zu rufen, als das bisherige System zunehmend unsportlich / inakzeptabel wurde. Mittelfristig eine durchaus erwägenswerte Überlegung.