Ein Lügengebäude fällt zusammen

(von Peter Bolz) Die Kriminalgeschichte rund um die NWTU und deren Rolle als Ausrichter des Presidents Cup nimmt einfach kein Ende. Nachdem in den letzten Wochen wieder neue Beweismittel ans Tageslicht gekommen sind, hat sich die Liste der im Raume stehenden Straftaten deutlich verlängert. Neben Betrug und Verleumdung geht es nun auch noch um den dringenden Verdacht der Untreue zum Nachteil der NWTU, der Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Beleidigung.

Drahtzieher und zentrale Figur der ganzen Affäre rund um den Presidents Cup ist Antonio Barbarino,  der ehemalige NWTU-Präsident und ehemalige Schatzmeister der Europäischen Taekwondo Union (ETU). Für ihn wird es jetzt sehr eng.


Auch etliche Mitstreiter aus seinem engsten Kreis, die er zur „Mitarbeit“ für seine Machenschaften überreden konnte, haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ob sie ebenfalls strafrechtlich zur Verantwortung gezo-gen werden, bleibt abzuwarten. Teilweise handelten sie nämlich „nur“ auf der moralisch untersten Stufe.

Peter Bolz hat sich intensiv mit den merkwürdigen Aktivitäten rund um den Presidents Cup und der Internetseite „Eulenspiegel.de“ beschäftigt. Nachfolgend unternimmt er den Versuch, etwas Licht in die mittlerweile immer unüberschaubarer gewordene „Akte Presidents Cup“ zu bringen.

Die ETU hat die Ausrichtung des Presidents Cup an die NWTU vergeben und NWTU-Präsident Antonio Barbarino zum Schatzmeister der ETU ernannt. War das wirklich clever?

Nein, das war überhaupt nicht clever. Aus heutiger Sicht weiß man, dass das eine einzige Katastrophe war. Mit beiden Entscheidungen hat die ETU eine – vornehm ausgedrückt – sehr unglückliche Figur abgegeben. Wer den Bock zum Gärtner macht, darf sich danach nicht über den entstandenen Schlamassel wundern.

Man muss sich aber mal ernsthaft die Frage stellen, weshalb die NWTU überhaupt als Ausrichter des Presidents Cup den Zuschlag bekommen hat. Die NWTU ist kein Mitglied der ETU. Eigentlich können nur die Mitgliedsnationen der ETU so ein europäisches Turnier ausrichten. Der Landesverband aus einer Nation ist noch nie zum Ausrichter ernannt worden. Dass man beim Presidents Cup so eine Ausnahme gemacht hat, liegt sicherlich an der tiefen Freundschaft, die zwischen dem NWTU-Präsident Antonio Barbarino und dem ETU-Präsident Athanasios „Sakis“ Pragalos besteht.

Weshalb sich Sakis Pragalos dann aber dazu hinreißen ließ, seinen Freund Antonio auch noch zum Schatzmeister der ETU zu machen, weiß nur er alleine. Mit diesen Fehlentscheidungen hat er ganz entscheidend dazu beigetragen, dass „Murphys Gesetz“ auch dieses Mal eintritt. Dort heißt es nämlich: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“

Was ist denn im Zusammenhang mit diesem Presidents Cup alles schief gegangen?

Dass sich noch heute die Gerichte und mehrere Rechtsanwälte mit dem Presidents Cup beschäftigen müssen, zeigt doch ganz deutlich, dass hier äußerst unsauber gearbeitet wurde. Mittlerweile weiß ja fast niemand mehr, wer von wem wegen welchem Vorwurf angezeigt wurde.

Fakt ist, es geht und ging um sehr hohe Geldbeträge, die plötzlich verschwunden sind. Es geht aber auch um verletzte Eitelkeit und um eine kaum zu überbietende Titelgeilheit.

Um welche Geldbeträge geht es denn im Detail?

Es geht um einen Zuschuss in Höhe von 25.000,- Euro, den die NWTU von der DTU erhalten hat. Außerdem geht es auch noch um einen Sponsorenvertrag über ebenfalls 25.000,- Euro, den die NWTU mit der Firma Daedo abgeschlossen hat.

Zuschuss der DTU
Kommen wir zunächst mal auf den DTU-Zuschuss zu sprechen. Als damals noch amtierender NWTU-Präsident und verantwortlicher Ausrichter des Presidents Cup stellte Antonio Barbarino im Juli 2015 den Antrag auf einen Zuschuss in Höhe von 25.000,- Euro. Am 16. Juli 2015 teilte er dem DTU-Präsidium mit, dass er als verantwortlicher Ausrichter eine schriftliche Zusage benötigen würde, dass die DTU den Presidents Cup mit einem Zuschuss in Höhe von 25.000,- Euro unterstützen würde. Laut einem vorliegenden Beschluss wurde ihm daraufhin die die Zahlung dieses Betrags zugesichert.

Antonio Barbarino wurde von DTU-Schatzmeister Gerd Kohlhofer per Email davon in Kenntnis gesetzt, dass die 25.000,- Euro vom DTU-Präsidium bewilligt wurden. Daraufhin wurde er von Antonio Barbarino gebeten, nur 5.000,- Euro an die NWTU zu überweisen. Die restlichen 20.000,- Euro sollte Gerd Kohlhofer direkt an die ETU überweisen. Diese 20.000,- Euro wurden von der ETU als Turniergebühr verlangt.  [Anlage 1]

Die an die ETU überwiesenen 20.000,- Euro hat Antonio Barbarino nie in der Bilanz der NWTU verbucht. Da die 20.000,- Euro der Umsatzsteuer unterliegen, liegt hier eine Steuerhinterziehung vor.

Sponsorenvertrag mit Daedo
Im November 2015 schloss Antonio Barbarino in seiner Eigenschaft als NWTU-Präsident für den Presidents Cup einen Sponsorenvertrag mit der Firma Daedo ab. Vereinbart wurde neben der Zurverfügungstellung von elektronischen Westen auch noch die Zahlung von 25.000,- Euro.   [Anlage 2]

Das Sonderkonto des NWTU-Präsidenten
Obwohl diese Sponsorengelder der NWTU als Vertragspartner gehören, sind die Geldbeträge nie bei der NWTU eingegangen. Stattdessen wurden diese Gelder auf ein Sonderkonto der ETU eingezahlt, das von Antonio Barbarino bei der Volksbank in Bigge Lenne extra eröffnet wurde. In der Summen- und Saldenliste der NWTU werden diese Sponsorengelder auch nicht ausgewiesen. Das Nachsehen bei diesem Trauerspiel haben die Mitglieder der NWTU.

Untreue
Nachdem Antonio Barbarino in seiner Eigenschaft als Präsident seinem eigenen Landesverband die zustehenden Sponsorengelder entzogen hat, liegt hier der dringende Verdacht einer Untreue gemäß § 266 StGB vor.

Alles korrekt versteuert?
Auch die Sponsorengelder unterliegen der Umsatzsteuer. Nachdem die 25.000,- Euro auf das Sonderkonto der Volksbank eingezahlt wurden und die dort eingezahlten Beträge – also auch die Startgelder – an die ETU weitergeleitet werden, stellt sich die Frage, ob eine ordnungsgemäße Versteuerung der Gelder durchgeführt wurde. Wer am Ende für die möglicherweise hinterzogene Steuer in die Haftung gehen muss, wird sich noch zeigen.

Welche Auswirkungen kann es denn nach sich ziehen, wenn Geldbeträge nicht ordnungsgemäß in der Bilanz der NWTU verbucht wurden und Steuer hinterzogen wurden?

So was kann ganz böse in die Hose gehen. Ohne Details sind konkrete Aussagen aber schwierig. Prinzipiell steht natürlich der damalige Schatzmeister der NWTU in der Verantwortung. Aber, der Sponsorenvertrag wurde nur von Antonio Barbarino unterschrieben und nur er wusste über die direkt an die ETU überwiesenen 20.000,- Euro Bescheid. Ob er andere Personen mit eingeweiht hat, ist momentan noch nicht bekannt. Fakt ist, das Geld gehört der NWTU – und das Geld ist jetzt nicht mehr da!

Gemeinnützigkeit in Gefahr?
Die NWTU ist ein gemeinnütziger Sportverband. Ich nehme mal an, das gleiche gilt auch für die ETU. Wenn hohe Geldbeträge nicht ordnungsgemäß verbucht in der Bilanz auftauchen und am Finanzamt vorbei ins Ausland verschoben werden, kann man ganz schnell massive Probleme mit den Finanzbehörden bekommen. Das kann sogar so weit führen, dass der NWTU und möglicherweise auch der ETU die Gemeinnützigkeit entzogen wird – ganz zu schweigen von den internationalen Ermittlungen, die in solchen Fällen eingeleitet werden.

Ein paar Wochen vor der Eröffnung des Presidents Cup wurde behauptet, die NWTU wäre nie Ausrichter des Presidents Cup gewesen. Als neuer Co-Ausrichter wurde plötzlich der Verein SV Swisttal präsentiert. Was hat denn das zu bedeuten?

Beim Presidents Cup ist ziemlich alles ganz merkwürdig gelaufen. Irgendwie hat man den Eindruck, dass in der ETU-Führung jeder machen kann, was er will. Es gibt zwar eine Satzung, aber die scheint niemanden zu interessieren.

Für mich ist es ein Witz, dass der ETU-Präsident die Ausrichtung des Presidents Cups einem Landesverband übertragen hat. So was ist in der Satzung schlichtweg nicht vorgesehen.

Um sicher zu gehen, dass auch viele Teilnehmer an den Start gehen, hat man einfach versprochen, dass alle Medaillengewinner auch bei den Europameisterschaften teilnehmen dürfen. Auch das ist ein Witz, denn solche Zusagen sind laut Satzung nicht möglich. Man hat sie aber gemacht und dadurch erreicht, dass sich tatsächlich viele Teilnehmer für den Presidents Cup anmeldeten.

Antrag auf Abwahl des NWTU-Präsidenten
So gesehen hätte der Presidents Cup eine riesige Erfolgsgeschichte werden können. Allerdings gab es dann im November 2015 ein Ereignis, das für ein Erdbeben sorgte. Die meisten Landesverbände wollten den damaligen DTU-Präsident Soo-Nam Park vor allem wegen seinen Kukkiwon-Verwicklungen abwählen. Dieses Vorhaben misslang, weil er von Antonio Barbarino mit den Stimmen der NWTU gestützt wurde. Dies war dann für fünfzig Vereinsvertreter aus Nordrhein-Westfalen der Auslöser, die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zu beantragen, bei der Antonio Barbarino abgewählt werden sollte.

Diese Mitgliederversammlung wollte Antonio Barbarino mit allen nur erdenklichen Mitteln verhindern. Die Vereine seines Landesverbandes mussten erst beim Gericht eine Klage einreichen, das dann die Mitgliederversammlung anordnete. Für einen Präsidenten ist das ein peinlicher und entwürdigender Vorgang, der sich bei zarter besaiteten Menschen in die Seele einbrennen kann.

Panik wegen Ausrichtervertrag
In diesem Fall ging es aber wohl um mehr als um das Seelenheil des Antonio Barbarino. Ausrichter des Presidents Cup war ja nicht Antonio Barbarino, der Freund von Sakis Pragalos, sondern der Landesverband NWTU. Dies bedeutete aber auch, dass im Falle einer Abwahl der Ausrichtervertrag automatisch an den neu gewählten NWTU-Vorstand übergehen würde. Dass allein diese Vorstellung eine gewisse Panik auslöste, kann man ein bisschen nachvollziehen.

Eigentlich gab es nur eine Möglichkeit, einen Zugriff auf den Ausrichtervertrag für den ungeliebten Nebenbuhler und möglichen Nachfolger Musa Cicek zu verhindern. Man musste möglichst noch während der Amtszeit den Ausrichtervertrag auf eine Person seines Vertrauens umschreiben und Spuren, die auf die NWTU als Ausrichter hinweisen könnten, einfach beseitigen. Nur auf diese Weise konnte man den Presidents Cup und – was wohl noch wichtiger war – den Gewinn vor dem Zugriff der NWTU retten. Es spricht vieles dafür, dass dieser Plan dann augenscheinlich im Dezember 2015 oder im Januar 2016 in die Tat umgesetzt wurde.

Erste Ausschreibung des Presidents Cup
Ungefähr im November 2015 wurde von der ETU die offizielle Ausschreibung für den Presidents Cup 2016 veröffentlicht. In dieser Veröffentlichung wurde als Ausrichter namentlich die „Nordrhein-Westfälische Taekwondo Union“ aufgeführt.   [Anlage 3]

Swisttal als Co-Ausrichter  
Im Februar 2016 wurde erstmals festgestellt, dass zwischenzeitlich in der offiziellen Ausschreibung der ursprünglich eingetragene Name des Ausrichters ausgewechselt wurde. In der neuen Version der Ausschreibung wurde als Ausrichter die ETU eingetragen, der „Taekwondo Verein Swisttal“ wurde als Co-Ausrichter aufgeführt.   [Anlage 4]

Peinlich und dämlich
Wenn man sich die zweite Ausschreibung anschaut, hat man allen Grund, am Verstand der ETU-Führung zu zweifeln. Wollte man dort seinen Mitgliedern tatsächlich einreden, dass der europäische Verband ETU bis zur Veröffentlichung der ersten offiziellen Ausschreibung gar nicht wusste, dass er selbst der Ausrichter des Presidents Cup war? Das würde – mit Verlaub – ziemlich peinlich und mächtig dämlich klingen.

Gibt es offizielle Unterlagen, in denen die NWTU als Ausrichter des Presidents Cup genannt wird?

Ja, so eine Unterlage gibt es tatsächlich. In den Geschäftsunterlagen, die nach dem Neuwahl im Februar 2016 an den neu gewählten NWTU-Vorstand übergeben wurde, befand sich ein „Antrag auf Gewährung einer Zuwendung“.

Ein Antrag für das Sport-Ministerium in Düsseldorf
Dieser Antrag wurde von der NWTU am 24.08.2015 an das Sport-Ministerium in Düsseldorf mit der Bitte um einen Zuschuss in Höhe von 18.400,- Euro gestellt. In diesem von Antonio Barbarino unterschriebenen Antrag wird die NWTU ausdrücklich als Ausrichter des Presidents Cup genannt.   [Anlage 5]

Im angefügten Kosten- und Finanzierungsplan wurde als Ausrichter der Veranstaltung die „Nordrhein-Westfälische Taekwondo Union e.V.“ und mit Schrägstrich auch die „TKD Swisttal e.V.“ genannt. Die ETU wurde als Träger der Veranstaltung eingetragen.

Einnahmen laut Finanzierungsplan
In diesem Finanzierungsplan wurde die Sponsorenleistung der Firma Daedo mit einem Betrag in Höhe von 25.000,- Euro sowie der Zuschuss der DTU in Höhe von 25.000,- Euro ausdrücklich als Einnahmen der NWTU aufgeführt.

Um es noch einmal in aller Deutlichkeit festzuhalten, bei diesen 50.000,- Euro handelt es sich um Einnahmen der NWTU. Diese hätten in der Bilanz verbucht werden müssen.

Interessant ist der hinzugefügte Hinweis: „Die Gesamtfinanzierung (Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben) wird von der NWTU e.V. abgesichert.“   [Anlage 6]

Wie ging man denn bei der DTU mit dem Fehlverhalten der NWTU um?

Als verantwortlicher DTU-Kassenprüfer hat der Verfasser dieses Artikels das DTU-Präsidium und alle Landesverbände davon in Kenntnis gesetzt, dass von verschiedenen Seiten bekannt wurde, dass es sich bei der NWTU nicht um den Ausrichter des Presidents Cup handeln soll. Der Zuschuss der DTU in Höhe von 25.000,- Euro wurde an die NWTU für die Ausrichtung des Presidents Cup gezahlt.

Betrugsanzeige gegen Antonio Barbarino
Nachdem die NWTU kein Ausrichter sein soll, wurde der Zuschuss nur unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gezahlt. Aus diesem Grund wurden die Rückforderung des Zuschusses sowie eine Strafanzeige gegen Antonio Barbarino angeregt.   [Anlage 7]

Von Dr. Lehner, dem Rechtsanwalt von Antonio Barbarino, wurde eine Rückzahlung des Zuschusses mit der Begründung abgelehnt. Seinen Ausführungen war sinngemäß zu entnehmen, dass die DTU ebenfalls in die Ausrichtung des Presidents Cup involviert gewesen wäre.

Anzeige wegen Verleumdung gegen Dr. Michael Lehner

In seiner Klageerwiderung bezeichnete Rechtsanwalt Dr. Lehner die Aufforderung des Verfassers dieses Artikels als vorsätzlich verfälscht, Lügengebäude, Falschbehauptung und Lügen. Aus diesem Grund wurde gegen ihn eine Strafanzeige wegen Verleumdung erstattet.   [Anlage 8]

Die DTU teilte der NWTU mit, dass der Zuschuss in Höhe von 25.000,- Euro für die Ausrichtung des Presidents Cup nur durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen genehmigt und überwiesen wurde. Die DTU forderte die NWTU auf, den zu Unrecht überwiesenen Betrag wieder an die DTU zurück zu zahlen.

NWTU in finanzieller Notlage
Daraufhin teilte die NWTU der DTU am 29.05.2016 mit, dass im Falle einer Rücküberweisung auf Grund der momentanen finanziellen Situation der Sportbetrieb eingestellt werden müsste. Um dies zu vermeiden, bat die NWTU um die Gewährung eines zeitlich begrenzten Kredites. Nachdem dieser gewährt wurde, überwies die NWTU die zu Unrecht erhaltenen 25.000,- Euro an die DTU zurück.   [Anlage 9]

Anzeige wegen Untreue gegen Jannis Lepidis
Nach Meinung des Rechtsanwalt Dr. Michael Lehner wurden die 25.000,- Euro von der NWTU zu Unrecht an die DTU zurück erstattet. Aus diesem Grund erstattete er gegen Jannis Lepidis, den Schatzmeister der NWTU, eine Strafanzeige wegen Untreue.

Am 16.09.2016 setzte Rechtsanwalt Dr. Lehner noch mal eins drauf und zeigte das Präsidiumsmitglieder der NWTU und der DTU sowie den Verfasser dieses Artikels wegen Untreue an.   [Anlage 10]

Seit einiger Zeit gibt es im Internet die Webseite TKD-Eulenspiegel. Was hat es denn mit dieser Seite auf sich?

Diese Internetseite stellte sich am 30. September 2016 zum ersten Mal mit einem neutral gehaltenen Beitrag vor. Angekündigt wurden Hintergrundinformationen über das weltweite Taekwondo. Beim nächsten Beitrag zeichnete sich dann aber schon ab, dass diese Seite nur aufgebaut wurde, um bestimmte Personen mit gehässigen Beiträgen und durch unglaublich dumme Unterstellungen in den Dreck zu ziehen.

Als Verfasser dieses Artikels muss ich eingestehen, dass ich diese Seite richtig zum kotzen finde! Das was dort abgeht, ist so ziemlich das Schäbigste und Hinterhältigste, was man sich vorstellen kann.

Was ist denn mit „schäbig“ und „hinterhältig“ gemeint?

Auf dieser Seite werden ständig Behauptungen aufgestellt, ohne diese zu beweisen. Um diese Personen in aller Öffentlichkeit mit Dreck zu beschmeißen, werden ihnen auch ständig kriminelle Handlungen unterstellt. Ich bin der Letzte, der begangene Straftaten und den Teppich kehren würde. Aber, wenn man der Meinung ist, dass man Leute in aller Öffentlichkeit an den Pranger stellen will, sollte man das mit offenem Visier und vor allem nur mit der Vorlage von handfesten Beweisen machen.

Auf der Eulenspiegel-Seite läuft alles absolut anonym ab. Und genau das macht die ganze Seite schäbig und die Schreiberlinge hinterhältig. Für diese Seite haben ganz offensichtlich mehrere von diesen Typen einen Zugang und können ihre vor Hass triefenden Beiträge reinstellen. Auf dieser Seite geht es nicht um Informationen und Hintergründe, sondern nur um Zerstörung und Vernichtung von Existenzen. Solche Typen bezeichnet man in Bayern als Krattler.

Was ist denn bitteschön ein „Krattler“?

Laut Wikipedia ist „Krattler“ ein bayerischer und österreichischer Begriff, der so umschreiben wird: „Person welche gegenüber Mitmenschen asoziales und ehrloses Verhalten an den Tag legen.“ Sinnverwandte Wörter des Krattlers sind – wiederum laut Wikipedia – die Ausdrücke „Asozialer“, „Prolet„ und „Arschloch“.

Mit dieser Definition sind die Macher der Eulenspiegel-Seite ziemlich treffend beschrieben.   [Anlage 11]

Gab es früher auch schon mal solche Entgleisungen?

Ja, so was gab es schon mal. Der Schreibstil und die in eine Frage eingehüllten Unterstellungen und Beleidigungen wecken starke Erinnerungen an das bis vor einigen Jahren noch aktive „Taekwondo Forum“, bei dem sich jeder anonym mit einem Nickname anmelden konnte. Dieses Forum war eine Plattform, bei der man sich über verschiedene Themenbereiche austauschen konnte. Es gab einige Moderatoren, die dafür sorgten, dass sich alles in einem gesitteten Rahmen bewegt.

Die Geister der Vergangenheit
Natürlich gab es auch damals ein paar Feiglinge, die diese Anonymität dazu missbrauchten, um mit ihrem Bashing ganz gezielt vor allem auf Mitglieder des damaligen DTU-Präsidiums einzuprügeln. Besonders schlimm wurde es 2007. Die ständigen Attacken führten sogar dazu, dass Gerd Kohlhofer, der damals schon Schatzmeister und Vizepräsident der DTU war, von seinem Amt zurücktrat.

Um was ging es denn damals, was war denn der Auslöser?

Vor zehn Jahren wurde vom DTU-Präsidium beschlossen, den Austragungsort der German Open von Bonn nach Hamburg zu verlegen. Die genauen Hintergründe, die zu diesem Entschluss führten, sind mir nicht bekannt. Soviel ich weiß, wuchs die Zahl der Anmeldungen von Jahr zu Jahr. Deshalb war die Sporthalle in Bonn wohl für dies German nicht mehr optimal geeignet.

Schmerzhafte finanzielle Verluste
Der Ausrichter der German Open war damals der SV Swisttal, genauer gesagt deren Abteilungsleiter Dimitrios Lautenschläger. Dieser hatte damals auch parallel ein Taekwondo-Internat eröffnet. Wie für viele erst danach bekannt wurde, hat Dimitrios Lautenschläger mit dem Gewinn, den er bei der Ausrichtung der German Open erzielte, die Kosten für das Internat gedeckt. Die Verlegung der German Open nach Hamburg war für ihn wohl unter anderem auch deshalb ein herber Schlag, weil seine Frau hauptberuflich im Internat beschäftigt war. [Anlage BG1]

Hilfreiche Journalisten
Mittlerweile weiß man, dass Dimitrios Lautenschläger immer dann voll am Rad dreht, wenn er nicht das bekommt, was er sich vorstellt. Wenn das der Fall ist, kennt er keine Gnade. Dabei kann er sich darauf verlassen, dass ihm seine Freunde vom Bonner Generalanzeiger helfen, den „Skandal“ in die Öffentlichkeit zu tragen.  [Anlage BG2]

Jüngstes Beispiel war die Nichtnominierung seiner Schülerin Yanna Schneider in das deutsche Olympiateam. [Anlage BG3]

Was hat Dimitrios Lautenschläger dem DTU-Präsidium vor zehn Jahren vorgeworfen?

Kreativ ist er ja, das muss man ihm lassen. Damals warf er dem Präsidium die Verletzung der Aufsichts- und Fürsorgepflicht vor. Das ganze nahm damals ziemlich groteske Züge an. Heute interessiert sich dafür niemand mehr.

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen nur ein paar Erklärungen. Während der Jugend-Weltmeisterschaft 2006 in Vietnam haben die französischen Jungs die deutschen Mädels gefragt, ob sie mit ihnen zusammen in der Nacht feiern wollen, weil ein Franzose die Goldmedaille gewonnen hat. Ein Teil der Jugendlichen waren einverstanden. Es wurde dann wohl kräftig gefeiert.

Verletzung der Aufsichtspflicht
Im deutschen Team waren auch Wettkämpfer vom SV Swisttal. Als Dimitrios Lautenschläger von dieser nächtlichen Eskapade hörte, hat er gegen das Präsidium massive Vorwürfe wegen der Verletzung der Aufsichtspflicht erhoben. Das ging dann so weit, dass er von seinen Wettkämpferinnen verlangte, sie sollten mal aufschreiben, was bei dieser Feier so alles passierte. Diese sehr ehrlich geschriebenen Berichte hat er dann bei einem von der DTU eingesetzten Untersuchungsausschuss vorgelegt – und zwar, ohne die Namen zu schwärzen. Ich möchte nicht daran denken, wie sich die Eltern und Kinder dabei gefühlt haben.

Zweierlei Maß
Übrigens, bei der Jugend-Europameisterschaft 2013 in Porto und bei der Jugend-Europameisterschaft 2015 in Daugavspils wurde Dimitrios Lautenschläger von der DTU als Assistenz-Bundestrainer eingesetzt. Es ist bezeichnend, dass bei diesen Jugendturnieren die Fürsorge- und Aufsichtspflicht überhaupt keine Rolle mehr gespielt hat.

Weshalb ist Gerd Kohlhofer damals zurück getreten? War er als Verantwortlicher in Vietnam dabei?

Nein, Gerd Kohlhofer war nicht in Vietnam dabei. Er wurde aber im bereits erwähnten Taekwondo-Forum von einem Anonymus mit dem Nickname „ski-pjin.tkd“ massiv angegangen.

Der Höhepunkt dieses Bashing war dann ein Telefonanruf bei ihm zu Hause. Als sein damals 6-Jähriger Sohn ans Telefon ging, wollte ein Mann seinen Papa sprechen. Als der Sohn erklärte, sein Papa wäre momentan nicht zu Hause, sagte ihm der Anrufer sinngemäß: „Gewöhn Dich mal daran, denn Dein Papa muss bald für lange Zeit ins Gefängnis!“. Das war dann der Punkt, an dem Gerd Kohlhofer die Reißleine zog und seinen Rücktritt erklärte.

Welchen Sinn machen denn die ständigen Mobbing-Vorwürfe auf der Eulenspiegel-Seite?

Das ist eine gute Frage. Auf den ersten Blick macht das Ganze nämlich wirklich keinen Sinn. Wenn man das ganze aber aus einer gewissen Distanz betrachtet, dann ist dort schon ein gewisses Muster erkennbar.

Eigentlich wollten die Macher dieser Eulenspiegel-Seite Berichte und Hintergründe aus dem weltweiten Taekwondo veröffentlichen. Tatsächlich geht es auf dieser Seite nur um den neuen Taekwondo-Verband, den Antonio Barbarino sofort nach seiner Abwahl als NWTU-Präsident gründete.

Einfach nur ein schlechter Verlierer
Und damit sind wir eigentlich beim Kern. Antonio Barbarino weiß natürlich ganz genau, dass er in den Augen der breiten Öffentlichkeit als das dasteht, was er ja auch tatsächlich ist. Er wurde als Präsident abgewählt, weil ihn die Mehrheit der Vereine nicht mehr als Präsident haben wollte. Normalerweise hätte er seine Wahlniederlage akzeptieren müssen. Das ist in der Demokratie nun mal so! Er hätte sich aber auch bei der nächsten Wahl noch mal als Kandidat aufstellen lassen können.
Antonio Barbarino kann aber einfach nicht mit einer Niederlage umgehen.[Anlage DW1]

Er hat deshalb beschlossen, einen neuen Taekwondo-Verband zu gründen. Es ist eigentlich bezeichnend, dass die Idee, einen neuen Verband zu gründen, nicht von Antonio Barbarino stammt, sondern von Josef Wagner, dem Ehrenpräsident der NWTU.    [Anlage 12]

Die verlorene Ehre des Josef Wagner
Antonio Barbarino war eigentlich nur derjenige, der momentan dabei ist, die Idee von Josef Wagner ohne Rücksicht auf Verluste in die Tat umzusetzen. Was Josef Wagner als ehemaligen Präsident der NWTU dazu getrieben hat, so aggressiv gegen seinen ehemaligen Landesverband vorzugehen, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Man sollte sich wirklich mal die Frage stellen, weshalb Josef Wagner nicht von sich aus den ihm verliehenen Titel zum Ehrenpräsident wieder zurückgegeben hat. Weshalb klammert er sich an so einer Auszeichnung, wenn er mit den Idealen des Landesverbandes nichts mehr zu tun haben will?

Ein Anti-Demokrat will Opfer werden
Aber zurück zu Antonio Barbarino, ihm geht es in erster Linie um sein verletztes Ego. Allerdings kommt so ein Ego-Trip in der Öffentlichkeit nicht besonders gut an. Aus diesem Grund unternimmt er alles, um sich vom Anti-Demokraten zum Opfer aufzuspielen. Und genau dafür braucht er so ein Format wie die Eulenspiegel-Seite.

Die Eulenspiegel-Seite hat aber noch einen weiteren Vorteil. Man kann die Gedanken der Leser mit ständig neuen Behauptungen und Vermutungen in eine andere Richtung lenken. Dadurch verhindert man, dass Antonio Barbarino als das da steht, was er tatsächlich ist – ein Mann, der abgewählt wurde und seinen Platz nicht räumen möchte.

Eine grauenhafte Vorstellung
Man sollte sich mal die Frage stellen, was passieren würde, wenn Antonio Barbarino auch bei dem von ihm gegründeten neuen Taekwondo-Verband als Präsident abgewählt wird. Gründet er dann wieder einen neuen Verband? Und danach wieder und wieder? Eine grauenhafte Vorstellung.

Für Antonio Barbarino und die Leute, die er auf seine Seite ziehen konnte, ist die Eulenspiegel-Seite auch ein hervorragendes Forum, um Rache an den Leuten zu üben, denen er seiner Meinung nach seine Wahlniederlage zu verdanken hat. Auffallend ist, dass dort ständig über Musa Cicek, Jannis Lepidis und Gerd Kohlhofer gestänkert und gestichelt wird. In jüngster Zeit hat man jetzt auch noch den DTU-Präsident Stefan Klawiter in den Kreis der Mobbing-Opfer aufgenommen.

Die Keilerei der Sibylle Meier
Seit einigen Wochen taucht immer wieder der Name von Sibylle Maier auf. Als Redakteurin der Zeitschrift „Taekwondo aktuell“ informiert sie sich mit ziemlich spitzer Feder bei verschiedenen Institutionen wie zum Beispiel dem DOSB oder dem BVA – angeblich mit dem Ziel, einen Artikel über irgendwelche Machenschaften innerhalb der DTU schreiben zu wollen.

Der Grund für dieses besondere Form der Keilerei dürfte wohl mit dem Verbandsausschlussverfahren zusammenhängen, dass vom DTU-Präsidium im Januar 2017 gegen Antonio Barbarino und Soo-Nam Park wegen verbandsschädigendem Verhalten eingeleitet wurde. Eine Entscheidung ist in dieser Angelegenheit noch nicht gefallen. Und das bedeutet, dass der Namen von Sibylle Maier in Zukunft noch öfter auftauchen dürfte.

Kennt man denn die Namen der Akteure, die sich hinter dieser Seite verstecken?

Ja, mittlerweile sind die Namen von einigen bekannt geworden. So viele dürften es aber wohl nicht sein, die eine Zugangsberechtigung zu dieser Webseite haben.

Die enttarnten Eulen Antonio und Dimitrios
Mittlerweile weiß man, dass es sich bei den beiden bekannten Hauptakteuren um Antonio Barbarino und um Dimitrios Lautenschläger handelt. Die meisten Artikel haben wohl diese beiden geschrieben.

Die Anregung, so etwas wie diese Eulenspiegel-Seite aufzubauen, kam übrigens wohl vom Rechtsanwalt Dr. Michael Lehner. Dem Vernehmen nach soll er auch den ersten dieser Schmähberichte für diese „Eulenspiegel“-Seite geschrieben haben.

Dieser Promi-Anwalt Dr. Michael Lehner soll für so ein schäbiges Format einen Beitrag geschrieben haben?   

Am 29. September 2016 teilte Antonio Barbarino seiner WhatsApp-Truppe mit, dass sich Dr. Lehner auf seinen Wunsch hin die Webseite „TKD-NEWS“ ange-schaut hätte. Danach wäre er der Meinung gewesen, dass man das nicht alles so stehen lassen dürfe. Ein paar Minuten später verkündete Antonio Barbarino seiner Truppe: „Dr. Lehner wird was für uns schreiben“. Kurz darauf verkündete er mit der nächsten WhatsApp: „Dr. Lehner meint der Lepidis heißt ab heute „Dreckschleuder Jo“ dafür wird er sorgen. Es wäre Meinungsfreiheit und nicht angreifbar!“
[Anlage 13]    [Anlage 14]    [Anlage 15]

Wollte sich Antonio Barbarino nur vor seinen Mitstreitern wichtigmachen und seine guten Kontakte zu einem angesehenen Rechtsanwalt in den Mittelpunkt stellen? Wohl kaum, es gibt keinen vernünftigen Grund für diese Annahme.

Ein „dreckiger“ Rechtsanwalt?
Am 2. Oktober 2016 erschien dann tatsächlich der erste Beitrag auf der Eulenspiegel-Seite – natürlich anonym. Wie von Antonio Barbarino angekündigt, tobte sich der Verfasser dieses Artikels äußerst kreativ mit dem Wörtchen „Dreck“ aus. Im Zusammenhang mit dem NWTU-Schatzmeister Jannis Lepidis war vom „Dreckschleudermeister“ oder auch von „Jo der tkd-Dreckschleuderer“ die Rede. Wirklich mies sind dann aber auch noch solche Sätze wie „Ob sich da die Staatsanwaltschaft bereits für den Dreckschleuderschatzmeister der NWTU interessiert?“.     [Anlage 16]   [Anlage 17]

Was treibt einen Rechtsanwalt an, anonym so einen unsäglichen Blödsinn von sich zu geben? Wer kann schon mit Bestimmtheit sagen, was in so einem Menschen vorgeht? Auf der einen Seite fällt natürlich auf, dass dieser Dr. Michael Lehner auch in seinen juristischen Schriftsätzen immer wieder zur Entgleisung neigt. Auffallend ist auch, dass es ihm offensichtlich einen Spaß bereitet, ehrenamtlich gewählte Funktionäre lächerlich zu machen. Weshalb er auf dieser Masche reitet, weiß nur er alleine. Man darf aber annehmen, dass dies seine Masche ist, mit der er den Richtern beim zuständigen Gerichte signalisieren will, ich bin der Held und die anderen sind ziemlich doof. Ob die Richter diese Rollenverteilung auch so sehen, darf ernsthaft bezweifelt werden.

Miese Attacken außerhalb des Gerichts
Dass sich dieser Dr. Lehner dazu hergegeben haben soll, den „Dreckschleuder“-Artikel zu schreiben, ist ein wirklich starkes Stück, denn dieser Dr. Michael Lehner vertritt Antonio Barbarino vor Gericht als Rechtsanwalt wegen einer Klage der NWTU. Und die NWTU wird u.a. von Jannis Lepidis vertreten.

Mit anderen Worten, ein prominenter Rechtsanwalt zieht unter dem Mantel der Anonymität auf einer obskuren Internetseite mit ganz miesen Attacken über seinen juristischen Widersacher her. Das ist wirklich ein starker Tobak. Man darf davon ausgehen, dass das Ganze noch ein ziemlich deftiges Nachspiel haben wird.

(Hinweis – Die hinter die Personen gelegten Links führen zu folgenden Internetquellen: www.xing.com; www.idisci.de; www.bornheim.com; www.general-anzeiger-bonn.de; www.taekwondoetu.org)

Anmerkung der Redaktion: Gastbeiträge geben die Meinung des jeweiligen Verfassers wieder und nicht die Meinung der Redaktion.

Autor: Der Jo

Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. (Albert EInstein)